MWM - Überblick

    MitAfrika fördert in der Provinz Südkivu im Ostkongo eine ganze Reihe von jugendlichen Umweltschützern (Marafiki wa Mazingira [MWM] = Freunde der Natur). Dies sind Gruppen in Katana, Kavumu, Businga, Ngomo, Mushenyi, Kaziba, Luhwinja und Burhinyi. Außerdem wird in Uvira am Tanganjikasee eine Gruppe von etwas älteren MWM unterstützt. Dies haben Ende Dezember mit dem jungen Ingenieur ein Projekt der Jugendausbildung in solarem Trocknen und für verbesserte Öfen organisiert, über welches separat berichtet wird.

    Auf den Unterseiten berichten wir über die vorgenannten Gruppen. Wenn die Finanzierung ausreicht, fördern wir zweimal im Jahr eine Fortbildung für die Gruppenleiter/innen. Dies sind ebenfalls meist Jugendliche, die früher schon in MWM-Gruppen wahren. Das Konzept ähnelt dem der Pfadfinder. Für 2024 sind zwei Fortbildungen geplant: vor der Trockenzeit ein Kurs mit Feuerwehrleuten zur Buschbrandbekämpfung und zu Beginn der Regenzeit (=Herbst in Deutschland) ein Kurs zur Forstwirtschaft.

    Wir freuen uns über eine Förderung des Projektes durch eine Spende auf das Konto DE05 3702 0500 0020 0855 41 bei der Sozialbank (BFSWDE33XXX). Verwendungszweck: MWM.

     

    Projekte der Marafiki wa Mazingira

    MitAfrika fördert im Ostkongo die Marafiki wa Mazingira (MWM, kisuaheli = Freunde der Umwelt). Dies sind jugendliche Umweltschützer in Regionen, in denen teilweise vor 20 Jahren mit Aufforstungen begonnen wurde. Obwohl in den Regionen noch viele kahle Berge stehen, sind auch etliche andere inzwischen bewaldet.

    September 2023

    Im August 2023 fand in Bukavu die letzte, diesmal zweitägige, Fortbildung für die Gruppenleiter der Marafiki-wa-Mazingira-Gruppen (MWM) statt, die wir in den letzten Jahren in acht Standorten fördern konnten. Am ersten Tag lernten die Gruppenleiter den Bau und die Funktionsweise eines solaren Trockners durch den Ingenieur Ferdinand. Am zweiten Tag hat der Ausbilder Adolphe den jungen Leuten einige Ausbildungsmethoden vorgestellt, die für ihre Gruppenarbeit nützlich sind.

    Die MWM sind jugendliche Umweltschützer, die wir in den Regionen des Ostkongos, die in den letzten 15 Jahren aufgeforstet wurden, unterstützen. Die Kinder und Jugendlichen wachsen damit in die Land- und Waldwirtschaft hinein, von der sie umgeben sind und lernen ökologische Zusammenhänge und Umweltbildung, aber auch viele nützliche Dinge, die sie in ihrer ländlichen Umgebung gut gebrauchen können. Seit über 10 Jahren werden diese Gruppen gefördert. Jedes Jahr nehmen ungefähr 400 bis 500 Kinder und Jugendliche in diesen acht Orten an den Gruppennachmittagen teil.

    Die Ausbildung hat die Aufgabe, so der Plan, „die intellektuellen, moralischen und technischen Fähigkeiten der Landkinder zu fördern, sie anzuleiten und zu entwickeln.“ Damit sollen sie spezielle Probleme lösen können, die der Verbesserung ihres Lebensstandards entgegenstehen. Es wurden Aktivitäten vorgeschlagen, die dem Denken, Handeln, Experimentieren, Bewusstsein, Intelligenz, aber auch ethischen Werten und manuellen Fähigkeiten mehr Raum geben. Neben den Motivationen, Interessen und Vorschlägen des Kindes und seiner ländlichen Umgebung wurden am Ende der Ausbildung Module gegeben, mit denen die Gruppenarbeit strukturiert werden kann. Diese Module tragen durch ihre ökologische Ausrichtung dazu bei, die gesamte Gemeinschaft voranzubringen.

    In der Tat setzen wir damit darauf, dass die Kinder die traditionellen Gesellschaften verändern, die, wie überall in der Welt im ländlichen Bereich sehr viele beharrende Strukturen haben. Dass dies funktioniert berichten die jungen Eltern: Ihre Kinder kommen mit neuen Ideen für den Garten oder die Tierzucht nach Hause, die sie gleich ausprobieren wollen. So lernen manchmal auch die Eltern von ihren Kindern…

     

    Juli 2023

    Die Marafiki wa Mazingira leben in den Dörfern unserer forstwirtschaftlichen Partner in der Provinz Süd­kivu im Ostkongo : in Katana, Kavumu, Nyangezi, Ngomo, Mushenyi (gefördert über das Rote Kreuz Rügen), Kaziba, Luhwinja und Burhinyi. Zusätzlich wird hin und wieder eine Gruppe in Uvira am Tanganjikasee ge­fördert, die Bäume gegen Erosionsbekämpfung pflanzt. Die Gruppen haben zwischen 25 und 100 Mitglie­der, lernen Gartenbau, Kleintierzucht und natürlich vor allem Bäume pflanzen bzw. eine Baumschule zu be­treuen.

     

    Besonders erfreulich ist, dass die Kinder bzw. die Jugendlichen mehr und mehr lernen, ihre Gemüse- und Kleintier-Produktion zu vermarkten und sogar Baumsamen für die Baumschulen und für andere Gruppen zu sammeln. So haben sie etwas Einkommen für Schulgeld und Schulmaterialien. Wir wollen diese Vermittlung von Kompe­tenzen durch Fortbildungen fortsetzen und möglichst auch die Gruppenarbeit etwas fördern. Ziel ist, dass die junge Ge­neration in die Verwaltung der Wälder, der Obstplantagen und landwirtschaftlichen Flächen hineinwächst, die in ihrer Heimat in den letzten beiden Jahrzehnten durch Förderung aus Deutschland entstanden sind.

    Juni 2023

    Im Katana-Bericht lesen wir: „Um alles, was wir in der Natur haben, besser zu erhalten und zu nutzen und vor allem, um Katastrophen und andere Missbräuche zu verhindern, die aus der Zerstörung der natürlichen Ressourcen resultieren, müssen wir das Wissen von Generation zu Generation weitergeben, von Kindern an Jugendliche und von Jugendlichen an Erwachsene, um die Funktionalität der Nahrungskette und damit die normale Existenz und Kontinuität des Lebens nicht zu stören und um die beschleunigten Folgen von Klimastörungen, Überschwemmungen, Hunger und Futtermangel für Tiere sowie die Zerstörung ihrer Ökologie zu vermeiden.“

    Luhwinja berichtet: „Die Kinder wurden insbesondere in die Pflege der Baumschule einbezogen, die eine notwendige und nicht immer einfache Aufgabe ist, um gute Ergebnisse zu bekommen. Die MWW halfen insbesondere beim Jäten, um ihnen zu zeigen, dass ein Baum von klein auf gepflegt werden muss, damit er robust wird und in der Lage ist, sich an die Plantage anzupassen.

    Ein weiteres praktisches Projekt der MWM war die Beteiligung an der Imkerei. Die Partnerorganisation ADMR erhielt für Luhwinja über das Forstnetzwerk 10 Bienenstöcke, deren Imker die Wälder als Buschfeuerwehrleute schützen und ein kleines Einkommen erwirtschaften. Die Kinder halfen bei der Installation der Bienenstöcke in den Wiederaufforstungs-Flächen mit und einige lernen inzwischen bei den Imkern die Bienenzucht.

    Kaziba Im Projektbericht lesen wir: „Ökologisch gesehen ist ein Baum ein Sauerstoffproduzent, Luftreiniger und Bäume binden CO2 aus der Atmosphäre, wandeln es um und geben es an die Umwelt in Form von Sauerstoff wieder ab. Unsere Wälder spielen eine wichtige Rolle für das Überleben der Menschheit. Der Baum ist auch eine lebenswichtige Ressource für unsere Gesellschaft. Darüber hinaus sind wir alle verpflichtet unser Ökosystem zu schützen und zu erhalten, indem wir gegen die globale Erwärmung und den Klimawandel ankämpfen. Hier muss die Umwelterziehung eine wichtige Rolle spielen.“

    Burhinyi: Die wichtigsten durchgeführten Aktivitäten waren die Arbeit von Freiwilligen: junge Menschen, die sich organisierten, um einen Ältesten aus der Gruppe zu wählen und um die Neuen auszubilden.
    Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass die MWM-Gruppen vor mehr als 5 Jahren mit dem Training begonnen haben und die „Ältesten“ zu den Trainern der Jüngsten geworden sind.“

    Die Gruppen befassten sich mit folgenden Themen, die teilweise schon für Fortgeschrittene waren:
    • Baumpflanzungstechnik mit Obstbäumen als Modell;
    • Veredelung von Obstbäumen und Absenken (dies ist im Gartenbau eine andere Art der Vermehrung von Pflanzen)
    • Aufzucht kleiner Haustiere: Kaninchen, Meerschweinchen, Aufzucht von Hühnern und tierärztliche Versorgung der Tiere
    • Pflege von Hausgärten;
    • Die Herstellung von Düngemitteln und Bodendüngung.
    Auch die Honigproduktion war in Burhinyi ein Thema und das Sammeln von essbaren Pilzen. Die MWM haben sich auch mit lokalen Heilpflanzen befasst, die in den Naturwäldern wachsen. Sie erwarben Kenntnisse in der Entwicklung von Baumschulen, lernten Konzepte zur Wiederaufforstung und wie der Kampf gegen die Erosion organisiert werden muss.

    Ngomo: Das Projekt wird in den Steilhängen der Mitumba-Bergkette in Süd-Kivu in Kongo durchgeführt, in der Nachbarschaft von Nyangezi. In Ngomo beteiligen sich 56 Kinder an diesen Aktivitäten. Auch hier ist Umwelterziehung ein Thema, Bäume pflanzen, der Anbau von Obstbäumen, die Kleintierzucht und die Produktion von Gemüse. Insbesondere gegen Erosion wurden 1.320 Bäume von den Kindern und Jugendlichen gepflanzt, darunter auch einheimische Arten und mehrere Obstbäume.

    Die kleinen Gemüsegärten der Kinder enthalten Zwiebeln, Amaranth, Kohl, Kürbis und Auberginen. Im Durchschnitt können die Kinder dadurch pro Quartal 1$ zum Familieneinkommen beitragen. Amaranth konnte schon zweimal geerntet werden und die Kinder haben damit 42$ verdient.

    Unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende! Kongo-Spendenkonto von MitAfrika: IBAN DE05 3702 0500 0020 0855 41. Bitte vergessen Sie nicht Ihre Anschrift mitzuteilen für die Spendenbescheinigung. 

    Weitere Einzelheiten in den nachfolgenden Seiten aus den einzelnen Gruppen