Kongobriefe 2023-2024

    Kongobrief November 2024

     

    Düsseldorf, 7. November 2024

    Liebe Freundinnen und Freunde unserer Überlebenshilfe für die Menschen im Kongo,

    Was ist Armut?

    Wer hierzulande kein oder ein zu geringes Einkommen hat, fällt ins „soziale Netz“, kann Bürger- und Wohngeld beantragen. Damit kann man nicht reich werden, aber ohne größere Not oder gar Hunger leben: Man ist kranken- und rentenversichert, Schulbesuch der Kinder ist gratis.

    Wie anders im Kongo! Armut bedeutet dort: eine Hütte, oft nicht wasserdicht, wenns regnet. Trink- und Brauchwasser muss von einem Brunnen oder einer Wasserstelle herbeigeschleppt werden. Elektrizität ha­ben nur wenige reichere Mitbürger. Das Geld reicht meist gerade für eine karge Mahlzeit – am Abend. Ge­kocht werden muss auf dem Drei-Steine-Ofen mit viel Holz oder Holzkohle. In der Stadt muss auch dieses Holz gekauft werden, ansonsten ist mühsames Holzsuchen nötig. Das Einkommen ist ab und zu ein Tage­lohn oder ein minimaler Gewinn aus Kleinhandel. Wenn ein Familienmitglied ärztlliche Hilfe benötigt, muss sogleich in bar bezahlt werden. Eine Krankenhausbehandlung geht schnell in Hunderte von Dollar, stürzt Fa­milien in Katastrophen. Wer nicht bezahlt, wird nicht behandelt und stirbt möglicherweise an einer Krank­heit, die durchaus heilbar wäre. Auch Schule muss bezahlt werden. Kinder, deren Eltern dies Schulgeld nicht aufbringen können, lernen nicht Lesen und Schreiben.

    Dies sind die Widrigkeiten des Alltags für viele Familien, besonders im ländlich geprägten Ostkongo. Dazu kommen in Uvira am nördlichen Tanganjikasee, noch Lokal- und Binnen­flüchtlinge: Durch den erheblichen Anstieg des Wasserspiegels des Sees mussten einige Wohngebiete aufgege­ben werden. Diese Menschen le­ben jetzt in „Zeltstädten“, genauso wie Familien, die aus den Kriegsgebieten des Nordkivu an den Tanganji­kasee geflo­hen sind.

    Wer eine große Kinderschar hat muss diese ernähren, das ist eine Last, aber in gewisser Weise wächst auch sein „soziales Netz“ heran. Alle helfen mit in Haus und Garten, falls ein Garten überhaupt vorhanden ist und bei der Altersversorgung. Doch aus der Armut kommen die wenigsten heraus. Geeignete Arbeitsstellen sind kaum vorhanden. Doch dies kann durch eine bessere Bildung und Ausbildung verbessert werden.

    So hat MitAfrika seine Schwerpunkte in zwei Bereichen:

    Erstens fördern wir in den Städten Uvira und im etwas nördlicher gelegenen Kamanyola und Umgebung arme Familien und Waisenkinder durch die Übernahme des Schulgeldes.

    Zweitens fördern wir vor allem in den Dörfern des Hochlandes, wo unsere früheren Aufforstungen heran­wachsen, Marafiki wa Mazingira, „Freunde der Umwelt“: Jugendliche Umweltschützer, die Bäume pflan­zen, Gemüsegärten anlegen, Kleintiere züchten und in Zukunft in forstwirtschaftliche Kenntnisse hinein­wachsen, um später die Wälder nachhaltig zu bewirtschaften.

    In diese beiden Bereiche gingen die meisten Ihrer bisherigen Spenden. Ganz herzlichen Dank.

    In diesem Jahr war noch etwas dazugekommen: Erosionsbekämpfung. Wenn wir die Partner ohne Unter­stützung gelassen hätten, wären gefährliche Situationen entstanden. Bei Starkregen kommen schnell Zer­störung und Todesfälle. Der immense Brennholzbe­darf hinterlässt überall, wo keine nachhaltige Forstwirt­schaft entstanden ist, immer mehr solcher entwalde­ten, erosionsgefährdeten Hügel.

    Noch etwas kommt immer häufiger hinzu: Akute Notfälle in die einzelne Familien geraten, durch Krankheit, Feuersbrünste und Überschwemmungen. Einige von Ihnen haben da in diesem Jahr schon tatkräftig mitge­holfen, hier und da Not zu lindern. Wenn solche Hilferufe kommen von Menschen, die man persönlich kennt, dann kann man einfach nicht Augen und Ohren verschließen.

    So sind wir sehr dankbar, dass viele von Ihnen uns einmalig oder immer wieder mit Spenden unterstützt ha­ben. Nur so konnten wir in der Vergangenheit die wichtigsten Bedürfnisse finanzieren: Ungefähr für 180 Kinder das Schulgeld und für zehn Marafiki wa Mazingira-Gruppen eine Unterstützung bei Fortbildung, Bäu­me pflanzen, Gemüsegärten anlegen, Buschbrandbekämpfung und Kleinviehzucht.

    Darf ich Sie ganz herzlich bitten, uns in diesen vorweihnachtlichen Wochen wieder eine Gabe zukommen zu lassen? Wenn Sie in Ihrem Freundeskreis, in Ihrer Kirchengemeinde oder in einer Schule eine Kongover­anstaltung organisieren wollen, bin ich gerne dabei mit einem Bildervortrag über den Kongo. Von dem hier weitge­hend unbekannten Land im Herzen Afrikas lässt sich sehr viel berichten…

    Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine gesegnete vorweihnachtliche und Adventszeit und danach ein frohes Weihnachtsfest und danke Ihnen für jede Unterstützung.

    Das MitAfrika-Spendenkonto bei der Sozialbank: DE05 3702 0500 0020 0855 41 Im Januar ver­senden wir die Spendenbescheinigungen. Erstspender bitten wir um Adreßmitteilung für diesen Zweck.

    Ganz herzliche Grüße aus Düsseldorf Ihr Heinz J. Rothenpieler

    Einige der von MitAfrika geförderten Projekte in diesem Jahr 2024:

    Aus­bildung zum Bau von holzspa­renden Lorena-Lehmöfen in Goma im Nordki­vu

    Baumschule in Kavu­mu am Kahuzie-Biega-National­park

    Kanal in Kamanyola, da­mit künftig der Starkregen die Wohnhäuser nicht mehr durch Erosion gefähr­det.

     

     

    Kongobrief Juni 2024

    Düsseldorf, 19. Juni 2024

    Liebe Freundinnen und Freunde unserer Überlebenshilfe für die Menschen im Kongo,

     

    wir danken allen ganz herzlich, welche in den letzten Monaten oder sogar regelmäßig unsere Kongoprojek­te förderten. Heute soll kurz berichtet werden, was im letzten Vierteljahr mit Ihrer Unterstützung geschah, aber auch, wo der Schuh drückt und wo wir helfen müssen.

    Da vom Staat im Kongo keine Hilfe zu erwarten ist, kommt immer wieder ein Hilferuf aus dem Ostkongo hier in Düsseldorf an. Umweltkatastrophen durch Starkregen sind seit einigen Jahren immer häufiger. Der Wasserspiegel des Tanganjikasees liegt mehr als einen Meter über Normal. Fast alle Uferbereiche sind überschwemmt.

    In Katana, zwischen Kivu-See und Kahuzie-Biega Naturpark hat unsere Partnerorganisation erfolgreich eine Kampagne gegen Erosion durchgeführt. Wir berichten auf unserer Webseite. Die lokalen Autoritäten, die aktiv einbezogen waren in die Kampagne, veranlassten dort, dass sogar die deut­sche GIZ etwas Geld für Saatgut und Materialien für eine Baumschule gibt, aber leider kein Geld für Baum­schulgärtner, die bei der erwarteten Größe benötigt werden. So haben wir 800$ Gehaltskosten für die Baumschulgärtner bis Dezember zugesagt, in der Hoffnung, dass Sie uns dabei helfen... Was die dortigen Partner in den letzten Monaten geleistet haben – mit einer bisherigen MitAfrika-Förderung von 2.500$ - ist vorbildlich.

    In den letzten Wochen kam der Hilferuf aus Kamanyola an der Südgrenze zu Ruanda. Dort hatte ein Bach sich in der letzten Regenzeit mitten durch ein Wohngebiet tief eingegraben. Die Leute befürchten, dass beim nächsten Hochwasser ihre Häuser in das Bachbett stürzen. Jetzt, in der Trockenzeit, müssten dringend dagegen einige Maßnahmen ergriffen werden. Die Nachbarn haben schon 2.000$ als Eigenanteil einge­bracht. Wir haben dies aufgestockt und noch einmal 2.000$ zugesagt, damit an einigen Stellen gemauert und an anderen Antierosives gepflanzt werden kann. Wir bitten Sie ganz herzlich, uns dafür zu unterstützen.

     

    Photos: Oben: Erosion Kamanyola, Mitte: Tripsacum-Gras in Katana vor Pflanzung, unten das ausgewachsene Tripsacum-Gras, welches gut geeignet ist zur Erosionsbekämpfung

    Alles wächst schnell in der Baumschule, sodass zu Beginn der Regenzeit ausgepflanzt werden kann, wenn jetzt der Samen in die Erde kommt und alles gewässert wird. Die Starkregen kommen Ende der Regenzeit. Bis dahin dürfte alles gut angewachsen sein.

    Wie bereits im letzten Kongobrief angekündigt, hatten die Marafiki wa Mazingira (MWM, jugendliche Umweltschützer) Anfang Mai eine Fortbildung zum Thema „Buschbrandbekämpfung“. Ein Bericht mit Photos findet sich auf der MitAfrika-Webseite (https://mitafrika.org/pages/startseite/ostkongo---suedkivu/marafiki-wa-mazingira/mwm-fortbildung-jugendfeuerwehr.php ) Der Amerikaner Lindon Pronto, der vor über sechs Jahren zweimal im Kongo war und die ersten Feuerwehrleute zur Buschbrandbekäm­pfung professionell ausbildete, war ganz begeistert, als er die Photos mit der Fortbildung für die jungen Leute bei MitAfrika e.V. auf Facebook sah.

    Dank Unterstützung durch die Münstersche Kinderstiftung, durch das Rote Kreuz Stralsund und dem Verein Pro Kivu in Hildesheim konnten auch die MWM-Gruppen in Mushenyi, Kaziba, Kavumu, Businga, Luhwinja und Burhinyi wieder gefördert werden. Die MWM-Gruppen in Ngomo und Katana wurden durch Ihre Spenden unterstützt. Jede Gruppe bekam ungefähr 800$. Mit dem Geld können jetzt in der Trockenzeit in den Baumschulen Setzlinge herangezogen werden, die in der Regenzeit (bei uns Spätherbst) ausgepflanzt werden. Dazu kommt Gemüsesamen und einige Kleintiere (Meerschweinchen, Hasen)

    Das Schulgeld haben wir glücklicherweise wieder für das gesamte Schuljahr allen ins Programm aufgenommenen 177 Kindern finanzieren können. Immer wieder kommen auch Prüfungsgelder dazu, welche die staatlichen Vertreter für die Abschlußprüfungen verlangen. Das neue Schuljahr beginnt Anfang September und wir hoffen, dass wir mit Ihrer Hilfe dann wieder den Schulbesuch vieler Kinder fördern können. Im September soll auch wieder ein spezieller Schulgeld-Bericht an die Spender des Schulgeldes verschickt werden. Besonders wichtig ist die Gruppe der Waisenkinder, die von Neophyte und seinen Freunden unterstützt wird, sowohl mit Schulgeld als auch mit regelmäßigen Mahlzeiten. Ihre Pflegemütter können in Kürze dank einer Sonderspende an einer Fortbildung zur Herstellung der Lorena-Lehmöfen teilnehmen. Dieser Ofen erlaubt ihnen erhebliche Einsparungen beim Feuerholz. (Kochen mit Strom oder Gas ist absoluter Luxus und Strom steht nur stundenweise zur Verfügung.)

    Das Projekt von Neophyte ist auch bei Betterplace präsentiert, was Sie vielleicht im Freundeskreis bekanntmachen können.  Wir geben zu, dass wir mit den Projektgeldern sozusagen von der Hand in den Mund leben. Manchmal müssen Partner mit der Auszahlung eine Weile warten, bis wir wieder genug angespart haben. Sie haben uns immer wieder dabei tatkäftig geholen und wir danken sehr dafür.

    Das MitAfrika-Spendenkonto bei der Sozialbank: DE05 3702 0500 0020 0855 41

    Ganz herzliche Grüße aus Düsseldorf Ihr J.H.Rothenpieler

     

    Kongobrief Ostern 2024

    Düsseldorf, 23. März 2024

    Liebe Freundinnen und Freunde unserer Überlebenshilfe für die Menschen im Kongo

    Einige unserer Partner pflanzen bereits seit über 20 Jahren Bäume. Das Tal von Nyangezi bis Luhwinja/ Bur­hinyi war vorher fast kahl und ist heute weitgehend bewaldet. Die Aufforstung ist zum „Selbstläufer“ ge­worden: viele Bauern pflanzen inzwischen selbst Bäume. In der Region finden sich zahlreiche Viehzüchter, die zuerst skeptisch waren als unsere Partner kamen und ihre Wiesen mit Wald bepflanzen wollten. Doch sie wurden in die Projekte integriert und begannen ihre Weiden mit Bäumen zu bepflanzen, aber nicht so dicht, sodaß darunter weiterhin Gras für ihre Kühe wächst, die jetzt oft im Schatten weiden können. Viele Familien betreiben nicht Viehzucht sondern Ackerbau und inzwischen etwas Waldwirtschaft. Damit ist ein drittes Standbein hinzugekommen. Inzwischen kann regelmäßig etwas abgeholzt und verkauft werden. Gerade für Bauern in der Subsistenzwirtschaft ist das sehr wichtig, vergleichbar mit den Bergleuten oder Arbeitern in manchen Gegenden Deutschlands, die früher eine Nebenerwerbslandwirtschaft betrieben.

    Seit Kolonialzeiten wurde im Ostkongo vor allem mit sogenannten exotischen Baumarten aufgeforstet, also solche, die ursprünglich von Australien oder Südamerika kamen, obwohl der Kongo selbst über 500 einhei­mische Arten besitzt. (Doch das Saatgut davon ist leider noch nicht im Handel.) Aber unsere Partner haben begonnen, einheimische Arten in den Baumschulen zu züchten, deren Saatgut sie aus tropischen Restwäl­dern in ihrer Region sammelten. Diese Bäumchen wachsen leider nicht so schnell, weshalb die „exotischen“ Arten beliebter sind. Die Partnerorganisationen bemühen sich beides zu nutzen. Eine professionelle Forst­wirtschaft ist in der Region leider immer noch unbekannt, trotz zahlreicher sogenannter Entwicklungspro­jekte in diesem Bereich. Doch diese haben noch nicht einmal eine Forstausbildung auf den Weg gebracht. Mit unseren Partnern konnte damit einige Jahre lang begonnen werden, aber dies war erst ein Anfang. Der Staat hat inzwischen zwar auch eine Forstverwaltung eingerichtet, die sich aber mehr um die Zahlung der Steuern auf abgeholzte Bäume kümmert als um forstwirtschaftliche Maßnahmen.

    Die Möglichkeiten von MitAfrika sind begrenzt. Sie hängen von Ihrer Unterstützung ab. Uns liegen die Kin­der am Herzen, die sich als Marafiki wa Mazingira (MWM, =Freunde der Umwelt) organisiert haben.

    In den letzten Monaten konnten wir die MWM in Burhinyi, Luhwinja, Kaziba, Ngomo, Businga, Mushenyi, Kaziba und Kavumu ermutigen, weiterzumachen. Sie lernten Bäume pflanzen, Gartenbau und Kleintier­zucht. Wir beginnen auf unserer Internetseite www.mitafrika.org im Bereich „Südkivu“ aus diesen Projek­ten zu berichten. Derzeit finanziell abgesichert sind nur die Gruppen in Mushenyi und Kaziba. In den letzten Jahren haben wir unter anderem die Gruppenleiter ein- oder zweimal im Jahr fortgebildet und mit ihnen ein gemeinsames Programm entwickelt. Wir hoffen, dies demnächst fortsetzen zu können. In diesem Jahr sollen „Buschbrandbekämpfung“ und „Forstwirtschaft“ Themen dieser Fortbildungen sein. Mit Ihrer Unter­stützung können wir Schritt für Schritt die MWM weiterhin fördern. Ihre Aktivitäten schützen das Klima!

    Wir danken allen, welche uns für die Schulgeldprojekte in Uvira und Kamanyola unterstützen, sodaß derzeit für 177 Kinder das Schulgeld bis April bezahlt ist. Somit leider noch nicht für das gesamte Schuljahr, das bis Juli geht. Gesichert ist das Schulgeld für die Patenkinder. Natürlich hoffen wir, dass wir, wie in früheren Jahren, allen Kindern den Zuschuss zum Schulgeld fürs gesamte Schuljahr geben können.

    Einige etwas ältere MWM in Uvira - ausschließlich junge Frauen und Mütter - konnten mit dem jungen Inge­nieur Ferdinand das Programm zur Ausbildung in Techniken erneuerbarer Energie beginnen: solare Trock­ner herstellen und ihre Nutzung kennenlernen. Außerdem stand Herstellung von Saft auf dem Programm. Dies sind einfache Techniken, die bisher weitgehend unbekannt waren. Damit können Früchte, die bei der Ernte in Hülle und Fülle da sind, aber in der tropischen Feuchtigkeit sehr schnell verfaulen, über diese kurze Zeit hinaus nutzbar gemacht werden. Techniken zur Konservierung kommen aus der Winter-Sommer-Welt des Nordens, haben also in den Tropen keine Tradition. Saft und getrocknete Früche lassen sich das ganze Jahr über verkaufen. Außerdem lernten die Teilnehmerinnen holzsparende Lorena-Lehmöfen herzustellen und haben nun einige Voraussetzungen, um selbständig Einkommen erwirtschaften zu können. Sie benöti­gen jedoch noch eine Anschubfinanzierung für ihre eigene Produktion.

    Die Jugendlichen in Uvira bekamen von dem jungen Mwami (traditioneller Chef) zu einem sehr günstigen Pachtpreis ein Haus zur Verfügung gestellt, welches sie dauerhaft für diese Aktivitäten nutzen können und auch für die Fortführung der Schulkreideherstellung. Der Mwami ist besonders daran interessiert, dass die MWM ihm bei der Erosionsbekämpfung helfen – ein großes Problem in seinem Gebiet. Voraussetzung ist die Buschbrandbekämpfung, die im gebirgigen Hinterland von Uvira ein großes Problem ist. Deshalb hoffen wir, noch vor der Buschbrandsaison in der Trockenzeit auch in Uvira eine Fortbildung unter Leitung der pro­fessionell ausgebildeten Feuerwehrleuten der Forstprojekte im Hochland durchführen zu können.

    Wir bitten Sie um eine Spende für diese Vorhaben im Ostkongo. Das MitAfrika-Spendenkonto bei der Sozialbank: DE05 3702 0500 0020 0855 41

    Wir danken allen ganz herzlich für Ihre bisherige Unterstützung unserer Arbeit.

    Ganz herzliche Grüße aus Düsseldorf Ihr J.H.Rothenpieler

     

    Kongobrief November 2023

    Liebe Freundinnen und Freunde unserer Überlebenshilfe für die Menschen im Kongo,

    Mit diesem Kongobrief gestatten wir uns, Ihnen unsere „Weihnachts-Wunschliste“ zu übermitteln und würden uns sehr freuen, wenn Sie uns hülfen, diese Projekte zu realisieren bzw. weiterhin zu fördern. Kongo-Spendenkonto: MitAfrika e.V. DE05 3702 0500 0020 0855 41

    1. Schulgeld für 177 Kinder

    Das Schulgeld bedrückt Familien, die meist von der Hand in den Mund leben und wenn dann auch noch von verstorbenen Angehörigen oder sogar Nachbarn Waisenkinder dabei sind, dann ist das besonders schwierig, diese Kinder überhaupt zur Schule zu schicken. Manchmal werden dann allenfalls ein oder zwei Jungs zur Schule geschickt und die Mädchen müssen zu Hause bleiben. Dafür haben wir das Schulgeldprogramm eingerichtet. In diesem Schuljahr wurden bisher 177 Kinder aufgenommen, davon die Hälfte Mädchen. Die Warteliste ist groß. Auch viele Waisenkinder sind dabei.

    Einige von Ihnen haben schon Schulgeld-Patenschaften übernommen. Damit ist der Schulbesuch Ihrer Pa­tenkinder für das Schuljahr 2023-2024 gesichert. Dafür danken wir ganz herzlich.

    Für alle anderen Kinder können wir noch nicht garantieren, dass wir alles Schulgeld finanzieren können.

    Das Schulgeld beträgt in der Regel 50€ im Jahr für die Grundschule und 70€ für die Oberschule.

    Wenn allerdings genügend Unterstützung da ist, können wir alle Kinder fördern. Deshalb bitten wir Sie zu überprüfen, ob Sie ein oder zwei Kinder mit der Übernahme des Schulgeldes fördern können.

    2. Marafiki wa Mazingira (MWM) in den Forstgebieten

    Mit Ihren Spenden der letzten Monate unterstützten wir einige hundert MWM in Burhinyi, Luhwinja, Kazi­ba, Businga, Ngomo und Katana. Eine Gruppe ist noch nicht dabei: die MWM von Katana. Deshalb nicht, weil in Katana (am Kivusee, nördlich von Bukavu) seit Beginn der Regenzeit im September die Menschen dort katastrophale Erosionen erlebten an den abgeholzten Hängen zum Kahuzie-Biega-Nationalpark, mit mehreren Toten und Verletzten. Die dortigen MWM planen jetzt Maßnahmen gegen Erosion an einigen be­sonders gefährdeten Stellen, so, wie das ihre Kollegen in Uvira mit dem Nyarumanga-Tal im vorigen Jahr ge­macht haben: Sie wollen das antierosive Tripsacum-Gras und geeignete Baumsetzlinge dort pflanzen. Das antierosive Tripsacum-Gras ist gleichzeitig auch ein hochwertiges Viehfutter. Mit Ihrer Weihnachtsspende bitten wir Sie dies Vorhaben zu unterstützen.

    3. Marafiki wa Mazingira in Uvira

    Die (etwas älteren) MWM von Uvira haben sich mit dem jungen Ingenieur Ferdinand zusammengesetzt und ein Programm zur Ausbildung in Techniken erneuerbarer Energien entwickelt: Im ersten Kurs sollen 10 Jugendliche die Herstellung von solaren Trocknern lernen, in einem anderen Kurs 20 Jugendliche damit Früchte trocknen bzw. Konservieren. Aus Mangel an Konservierungsinfrastruktur müssen in den Tropen häufig Produkte weggeworfen werden, andere verrotten. Mit dieser Initiative sollen Mangos, Ananas, Orangen, Kochbananen und Äpfel getrocknet und damit haltbar gemacht werden. (Äpfel sind in Afrika exotisch, aber so beliebt wie hier die Bananen.) Auch Fisch lässt sich trocknen. Als dritte Technik sollen verbesserte Öfen in einem Kurs mit 20 Jugendlichen hergestellt werden. Solche Öfen können erhebliche Mengen an Holz und Holzkohle einsparen. Somit sollen in der ersten Phase 50 Jugendliche ausgebildet werden und schon während der Ausbildung mit den Produkten Einkommen erwirtschaften können, denn

    diese lassen sich verkaufen und dadurch entsteht Einkommen. Ein kleines Gebäude soll angemietet werden zur weiteren Ausbildung und zur Produktion. Dies ist schon allein deswegen förderungswürdig, weil das Programm von den jungen MWM selbst konzipiert wurde und finanziell realistisch ist. Außerdem ist mit Ferdinand ein erfahrener junger Ausbilder dabei. Wenn Sie dieses Vorhaben genauso spannend finden wie wir, dann wären wir Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mithülfen dies zu finanzieren.

    Die MWM-Gruppen haben uns in den letzten Wochen ihre Ideen für die Weiterarbeit mitgeteilt. Eine Auswahl finden Sie in Kürze auf www.mitafrika.org zusammen mit Photos und Berichte über die Fortbildung.

    Wir danken Ihnen ganz herzlich für Ihre bisherige Unterstützung unserer Arbeit und für Ihre Weihnachts­spende. Bitte vergessen Sie unsere Kinder im Kongo nicht.

    Ganz herzliche Grüße aus Düsseldorf Ihr J.H.Rothenpieler

     

     

    Kongobrief Juni 2023

    Liebe Freundin, lieber Freund unserer Überlebenshilfe für Kinder im Ostkon­go und ihre Familien.

    Wir freuen uns, dass wir diesen Kongobrief über unserem neuen Verein „MitAfrika e.V.“ verschicken können. MitAfrika ist im Vereinsregister Düs­seldorf eingetragen unter VR 12311. Für Zuwendungen können wir jetzt Spendenbescheinigungen ausstellen, wie uns das Finanzamt Düsseldorf bestätigt hat. Wir laden Sie ein, bei MitAfrika e.V. Mitglied zu werden oder den neuen Verein mit Ihrer Spende zu unterstützen.

    Wieso die Überlebenshilfe jetzt über MitAfrika e.V. realisiert wird, haben wir jenen, deren Emailadresse wir kennen, bereits mitgeteilt. Alle anderen finden den Inhalt dieser Email vom 9. Mai in einem besonderen Blatt diesem Kongobrief beigefügt.

    Schwerpunkt unserer Förderung sind Kinderprojekte im Ostkongo. Dazu zählen die Marafiki wa Mazingira (MWM, jugendliche Freunde der Umwelt) und außerdem arme Familien, die wir beim Schulgeld unterstüt­zen, das im Kongo gezahlt werden muss.

    Die Marafiki wa Mazingira leben in den Dörfern unserer forstwirtschaftlichen Partner in der Provinz Süd­kivu im Ostkongo : in Katana, Kavumu, Nyangezi, Ngomo, Mushenyi (gefördert über das Rote Kreuz Rügen), Kaziba, Luhwinja und Burhinyi. Zusätzlich wird hin und wieder eine Gruppe in Uvira am Tanganjikasee ge­fördert, die Bäume gegen Erosionsbekämpfung pflanzt. Die Gruppen haben zwischen 25 und 100 Mitglie­der, lernen Gartenbau, Kleintierzucht und natürlich vor allem Bäume pflanzen bzw. eine Baumschule zu be­treuen. Ein ausführlicher Bericht aus diesen Gruppen finden Sie in Kürze auf unserer neuen Internetseite www.mitafrika.org , die in Vorbereitung ist. Besonders erfreulich ist, dass die Kinder bzw. die Jugendlichen mehr und mehr lernen, ihre Gemüse- und Kleintier-Produktion zu vermarkten und sogar Baumsamen für die Baumschulen und für andere Gruppen zu sammeln. So haben sie etwas Einkommen für Schulgeld und Schulmaterialien. Wir wollen diese Vermittlung von Kompe­tenzen durch Fortbildungen fortsetzen und möglichst auch die Gruppenarbeit etwas fördern. Ziel ist, dass die junge Ge­neration in die Verwaltung der Wälder, der Obstplantagen und landwirtschaftlichen Flächen hineinwächst, die in ihrer Heimat in den letzten beiden Jahrzehnten durch Förderung aus Deutschland entstanden sind.

    Der zweite Schwerpunkt unserer Förderung ist die Unterstüt­zung armer Familien oder Waisenkinder beim Schulgeld. Die Schulen sind ganz strikt: Wer das Schulgeld nicht pünktlich bezahlt, dessen Kind muss zu Hause bleiben. Für das erste Halbjahr 2023 konnte für 160 Kinder Schulgeld aus Ihren Spenden überwiesen werden. Für das zweite Halbjahr wollen wir dies über MitAfrika e.V. transferieren. Das Schuljahr geht in diesen Tagen zu Ende. Das neue Schuljahr beginnt im September und für einige Kinder, besonders jene, die ohne Eltern oder nur bei einem Elternteil aufwachsen, ist beson­ders schwierig auch noch die Ausgaben für Schuluniformen, die im Kongo getragen werden müssen und für Schulbücher, Hefte usw. aufbringen zu können. Wir werden immer wieder gefragt, ob wir dabei auch helfen können. Wir würden uns freuen, wenn uns dies mit Ihrer großzügigen Unterstützung auch möglich wäre. Am Ende eines Schuljahres stehen Abschlussprüfungen der Primarschule und der Sekundarstufen an, die nochmal extra gebührenpflichtig sind (für staatliche Prüfer). Hier haben wir in den letzten Wochen privat helfen können.

    Wir danken Ihnen, wenn Sie diese Projekte, die wir über MitAfrika fördern wollen, weiterhin unterstützen würden und freuen uns über jegliche Gabe. Dies ist jetzt auch durch eine Lastschriftermächtigung möglich.

    Kongo-Spendenkonto: DE05 3702 0500 0020 0855 41

    Ganz herzliche Grüße aus Düsseldorf von J.H.Rothenpieler

    Die Photos kamen aus Kavumu am Kivusee: Bäume pflanzen/Arbeiten in Baumschule/ Freude über die Maisernte der MWM