Kenia Brief 2025
Kenia-Brief November 2025
Liebe Freunde und Unterstützer unserer Kenia-Projekte
In diesem Jahr wäre aus meinem geplanten Keniabesuch fast nichts geworden. Aber dann konnte ich Anfang Februar doch noch für 4 Wochen hinfliegen.
Meine Projektpartner Hans-Georg und Alois trafen einen Tag nach mir ein. Gemeinsam mit Mugo, Vertretern der Presbyterischen Kirche und unserer Organisation besuchten wir Vertreter des Erziehungsministeriums in Nairobi. Unser Anliegen: das Kiini Institut solle aus der Mentorschaft des Muraga Instituts entlassen werden und einen eigenen Schulleiter sowie ein eigenes Board of Management bekommen.
Während unserer Anwesenheit in Kiini hatten wir leider noch keinen Erfolg, nur einige frustrierende Erlebnisse für alle Beteiligten. Aber Mugo und die Mitglieder unserer Organisation ließen nicht locker. Sie erhielten viel Unterstützung von lokalen Behörden und der Community . Ende des Monats kam schließlich eine Vertreterin des Erziehungsministeriums in Begleitung des örtlichen Parlamentsmitgliedes und brachte gute Nachrichten: Ab Januar soll unser Institut seinen Betrieb unabhängig als Kiini Industrial Technical Vocational College wieder aufnehmen.
Erfreuliche Nachrichten gab es in unserer Holzwerkstatt in Kiini. Im Januar wurden weitere 100 ULOG Solarbox Kocher für das Kakuma Flüchtlingskamp gebaut.


Wir besuchten auch einige ehemalige Auszubildende des Kiini Instituts, die Arbeitsstellen gefunden hatten. Ihre Arbeitgeber waren sehr zufrieden mit ihnen.
Von Kiini aus fuhren Mugo, seine Frau, Alois und ich nach Marimanti zu Penninah. Ein Besuch war schon länger geplant. Penninah gab eine Führung durch ihre Permakultur Projekte am KIBUI Center. Wir waren alle sehr beeindruckt.
Anschließend wurden wir an der Karethani Schule von der Schulleitung, Schülern und Elternvertretern mit Gesang und Tanz und Gastgeschenken empfangen.

Bei einem Rundgang zeigte man uns den Schulgarten, den Brunnen mit elektrischer Pumpe und den neuen Wassertank.
Nachdem die Besucher abgereist waren, blieb ich noch gut eine Woche bei Penninah.
An der Karethani Schule war während dieser Zeit Mid-Term Break, sodass wir leider weder Lehrer noch Schüler antrafen. Aber die Schulleitung hatte in einem Hotel in Penninahs Nachbarschaft einen Aktionstag für die Lehrer und Elternvertreter organisiert. Wir durften teilnehmen und hatten somit Gelegenheit, uns über das Permakultur Projekt der Schule auszutauschen.

Alle Teilnehmer hatten viel Spaß an den Aktivitäten.

Das Jordan Palace Resort liegt idyllisch, direkt am Kathita Fluss.
Penninah und ich waren beeindruckt von dieser Oase, die in dem trockenen Gebiet mit Hilfe von künstlicher Bewässerung geschaffen worden war. Und wir waren uns einig: Penninah braucht eine Solarpumpe, um das Wasser vom Fluss zu dem Permakultur Projekt auf ihrem Land zu pumpen! Bislang nutzte sie einen Diesel-Generator, um Wasser für den Hausgebrauch und zur Bewässerung der Pflanzen in einen Tank zu pumpen.

Der Betrieb des Generators ist kostspielig. Außerdem arbeitet er nicht zuverlässig und muss öfter repariert werden.
Das Permakultur Projekt an der Karethani Schule hatte inzwischen Früchte getragen. Einige der beteiligten Lehrer und Eltern setzten ihre neu erworbenen Fertigkeiten in eigenen Projekten um. Bei unseren Besuchen war es eine Freude, die Erfolge mit eigenen Augen zu sehen.

Mischkultur mit Gemüse, Obst- und Schattenbäumen – so nur möglich bei ausreichender Wasserversorgung

Vielfalt im Container-Küchengarten - so klappt es auch, wenn weniger Wasser verfügbar ist

Nach der Teilnahme am Kurs im November ´24 hat diese Frau ihren eigenen Energie sparenden Herd gebaut
Bei einem unserer Besuche zeigten uns ein paar Frauen den Weg zu den Ikwa Wasserfällen. Selbst Penninah war noch nie dort gewesen.

Ein überwältigendes Erlebnis!
Meine Zeit bei Penninah war dieses Mal viel zu kurz. Aber auch nach meiner Abreise war sie sehr aktiv. Sie setzte Projekte um, die wir gemeinsam geplant hatten, und brachte auch eigene Ideen ein.
Im März fand endlich der Besuch einer Schule statt, die wie die Karethani Schule in einer trockenen Gegend liegt und mit Unterstützung von SCOPE-Kenya ein Permakultur Projekt gestartet hatte. Penninah organisierte einen Minibus und fuhr mit einigen Lehrern, Eltern und Schülervertretern nach Makueni. Die Schüler der kleinen Schule waren sehr engagiert und vorbildlich organisiert. Um die Pflanzen in ihrem Garten ausreichend bewässern zu können, transportierten sie mit Eseln Wasser vom Fluss. Für die Vertreter der Karethani Schule war der Besuch eine gute Gelegenheit zu vergleichen und sich auszutauschen.

Auch auf dem Platz, wo der Morgenappell abgehalten wird, wurde Gemüse gepflanzt.
Der Garten einer Karethani Lehrerin hatte uns bei meinem Besuch besonders beeindruckt.
Diese Frau arbeitete inzwischen mit behinderten SchülerInnen an der Karethani Special School. Penninah schlug vor, unsere Unterstützung auf diese Schule auszuweiten. Gesagt, getan!
Als erstes legte sie im Juni gemeinsam mit Lehrern und Schülern Pyramidenbeete an.


Die erste Ernte nach nur einem Monat kann sich sehen lassen!
Am nächsten Kurs zur Herstellung von Warmhaltekörben/Fireless Baskets im Juli nahmen – neben Vertretern von community groups – auch LehrerInnen der Karethani Special School teil. Sie wollen ihre erlernten Fertigkeiten an die Schüler weitervermitteln. Die könnten vielleicht auch lernen Körbe zu flechten.
Penninah hat sich inzwischen ihren Wunsch nach einer solaren Bewässerungsanlage (mit Tropfen- bewässerung) erfüllt. Neben einem Beitrag aus Spendengeldern hat ihre Familie den größten Teil der Kosten selber getragen. Sie hat ihren Permakultur Demonstrationsgarten am KIBUI Center in ein kleines Paradies verwandelt. Im August und September hat Penninah dort Trainingskurse für Mitglieder ihrer Community abgehalten. Ihr Bericht über die verschiedenen Aktivitäten und Kursinhalte hat mich so beeindruckt, dass ich ihn gern mit euch teilen möchte. Deshalb habe ich ihn meinem Brief hinzugefügt.
Anfang Januar fliege ich wieder nach Kenia, diesmal für 6 ½ Wochen. Und ich werde mehr Zeit bei Penninah verbringen, damit wir unsere gemeinsamen Projekte auswerten, Projektbesuche machen und neue Projekte planen können.
Mein Weihnachtswunsch in diesem Jahr:
Bitte unterstützt uns, damit wir weiter Permakultur Kurse in der Community und an den Karethani Schulen durchführen können.
Ganz herzlichen Dank an alle, die unsere Arbeit in den letzten Jahren durch ihre Spenden ermöglicht haben. Danke auch im Namen von Penninah und all den Menschen, denen ihr Freude und Hoffnung auf eine bessere Zukunft geschenkt habt.
Bleibt zuversichtlich!
Ingelore Kahrens
Das Spendenkonto unserer Organisation MitAfrika e.V. bei der Bank für Sozialwirtschaft lautet: IBAN: DE60 3702 0500 0020 0855 21; BIC: BFSWDE33XXX
Kennwort: Kenia – Permakultur Projekt.